Der verschollene Krügerschatz

Eine spekulative Aussage zum "Schatz der Buren" lautet: Paul Kruger ließ den Staatsschatz von Transvaal im afrikanischen Busch vergraben, damit er den Briten nicht in die Hände fallen konnte - doch was hat es mit dieser Vermutung auf sich?

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entdeckte man diverse Bodenschätze in der Region Transvaal, dem heutigen Südafrika, u.a. auch Gold am Witwatersrand. Aus diesem Grund wollte Großbritannien die Burenrepublik an sein Reich angliedern. Dies führte zum zweiten Burenkrieg. Der Staatsschatz der Buren, diverser Aussagen zufolge immensen Ausmaßes, wurde zuvor ausser Landes gebracht.

Laut Berichten wurde der erste Teil des Schatzes 1898 in Laurenco Marques, dem heutigen Maputo in Mosambik, auf drei große Schiffe verladen. Keines dieser Schiffe erreichte jedoch den Zielhafen...

Das erste Schiff soll in einen Wirbelsturm geraten sein und an einer noch unbekannten Stelle im Meer versunken sein. Die Besatzung des zweiten Schiffes hat - wohl aufgrund der Reize durch das viele Gold und den Reichtum gemeutert, den Kapitän getötet und ist mit Schiff samt Schatz über alle Meere verschwunden.

Sicher ist, dass das dritte Schiff, die Dorothea, vor Kap St. Lucia ebenfalls in einen Sturm geriet und sank. Bis heute ist keiner der bisherigen Bergungsversuche geglückt.

Den zweiten Teil des Burenschatzes wurde von Präsident Paul Kruger auf seiner Flucht vor den Briten mit. Er ließ den Schatz, bestehend aus Goldmünzen, Goldbarren und Diamanten, auf Ochsenkarren verladen und zu einem Sonderzug im sicheren Hinterland transportieren. Der Zug brachte Kruger nach Laurenco Marques, wo er die Gelderland, welche nach Europa segelte, bestieg.

Sicher ist, dass die Gelderland mit unzähligen Kisten beladen wurde, aber dies hätte auch ein Ablenkungsmanöver von Kruger gewesen sein können. Aussagen berichten, dass Teile des Schatzes an verschiedenen Haltestellen des Sonderzuges versteckt worden seien.

Die Briten durchsuchten nach ihrem Sieg alle Banken und Versteckmöglichkeiten in Transvaal, fanden aber keine Schätze. Erst 1904 wurden einige Depots im Busch des Landes Transvaal mit Gold im Gesamtwert von 250.000 Pfund gefunden. Aber der große "Krügerschatz" fehlt bis heute...

Wo wurde der Schatz versteckt?

Der Sonderzug Krugers nach Laurenco Marques soll für einige Tage in einem Eisenbahntunnel gehalten haben. In der näheren Umgebung dieses Tunnels sind einige Schluchten und Höhlen bekannt. Liegt dort der verschollene Schatz?

Folgende Hinweise deuten darauf hin:

Ein niederländischer Schatzsucher hat 1972 in der Nähe einer Bahnstation einen Baobab-Baum gefunden, in den sieben Nägel eingeschlagen worden sind. Dieser Baum war auf der Schatzkarte, die der Schatzsucher bei sich trug, besonders markiert, hatte also für den Hersteller der Schatzkarte eine besondere Bedeutung. Vor dem Baum fand der Schatzsucher ein überwuchertes Loch. Vielleicht war ein anderer Schatzsucher vorher fündig geworden?

Auch hat man vor ein paar Jahren in einer Höhle am Crocodile River Mörtel gefunden, der wahrscheinlich zum Abdichten eines Verstecks verwendet wurde. Das Gebiet rund um den Crocodile River ist heute ein Naturschutzgebiet.

Der "Krügerschatz" bleibt weiterhin verschollen - Paul Krugers Nachkommen sind jedoch der festen Überzeugung, dass er den Schatz gut versteckt hat und dieser eines Tages gefunden werden wird.